Schwerpunkt in Essen: IS-TDP in der Kinder- und Jugendlichepsychotherapie

Derzeit ist die Zahl der Kinder- und Jugendlichenpsychiater und –psychotherapeuten, die IS- TDP einsetzen, noch klein. Für die Behandlung von Erwachsenen wurden inzwischen verschiedene hilfreiche Leitfäden erstellt, die sich jedoch in vielen Fällen nicht unmittelbar und vollständig auf die Therapie von Kindern und Jugendlichen übertragen lassen.

Daher sind wir sehr froh darüber, dass wir auch 2014 wiederholt die Gelegenheit dazu bekamen, unsere bisherigen Erfahrungen mit der Methode durch fortwährend fachkundige Supervision, aber insbesondere auch durch kinder- und jugendspezifische Anleitung zu vertiefen. So gab es in diesem Jahr sowohl während mehrerer Wochenendseminare in Essen als auch während des Metapsychologiekurses in Würzburg intensive Kleingruppenarbeit mit kinder- und jugendpsychiatrischem Schwerpunkt. Dabei wurden unsere Erfahrungen mit der Methode immer wieder aktiv miteinbezogen, so dass längerfristig vielleicht auch durch den intensiven Austausch untereinander eine Umgestaltung der Methode in Richtung einer kinder- und jugendtypischen Anwendung gemeinsam möglich werden könnte.
Übereinstimmend ergeben sich bereits jetzt die folgenden Erfahrungen: Insbesondere bei Kindern und jüngeren Jugendlichen bedarf es häufig sehr viel weniger Sitzungen als bei Erwachsenen, um eine Entlastung zu erreichen. Daher beenden diese Patienten dann auch die Behandlung zunächst zeitnah, nehmen sie aber nicht selten zu einem späteren Zeitpunkt bei erneuten Schwierigkeiten, die auch ganz anders als zuvor gelagert sein können, bereitwillig wieder auf. Insbesondere die Kinder verblüffen uns immer wieder: Sie sind oft viel schneller im Verlauf der einzelnen Sitzung als Erwachsene, da der Zugang zum Unbewussten noch nicht durch massive Abwehrschranken behindert ist. Auch „laufen wir im Therapieprozess den Kindern häufig hinterher“, die lange vor uns bei den Schuldgefühlen angekommen sind.
Von großer Bedeutung bei Kindern und Jugendlichen ist es, vor Beginn einer Therapie mit IS-TDP, sowohl die Eltern als auch ihre Kinder ausführlich über die Methode zu informieren. Ohne die Rückendeckung der Eltern gelingt die Therapie beim Kind nicht. Letztendlich lässt sich immer wieder erkennen, dass die IS-TDP gerade im Kindes- und Jugendalter gut und erfolgreich angewendet werden kann. Es macht uns viel Freude, gerade diese jungen Patienten begleiten zu können und die Methode gemeinsam weiter zu entwickeln.