Träume als Botschaft der Unbewussten Therapeutischen Allianz betrachtet, Waltraud Malin

Dieses Fallbeispiel soll zeigen, wie ein Traum den entscheidenden Anstoß geben kann, um die Patientin von der übermächtigen Illusion über ihre Kindheit und damit von der sexuellen Abhängigkeit vom Vater zu befreien.

Die Illusion, an der die Patientin hartnäckig festhält ist, dass sie gegenüber ihrer Schwester, die bevorzugte Tochter des Vaters war. Damit blockiert sie den therapeutischen Prozess und die Therapie gerät in eine Sackgasse.

An diesem Punkt, wo scheinbar keine Weiterentwicklung mehr möglich ist, kann die Patientin, begünstigt durch eine gut funktionierende UTA, einen Traum einbringen. Dieser Traum führt genau an den  Kernkonflikt heran und beschreibt die gefürchtete innere Szene mit dem Vater.

Durch therapeutische Interventionen wie Druck und Herausforderung, gelingt es der Patientin, sich in diese innere Szene hinein zu begeben, aus der passiven Opferrolle in die aktive Täterrolle zu gelangen (Switch). Dadurch kommt erstmalig ein emotionaler Zugang zum Kernkonflikt zustande.

Zunehmend kann sie sich den abgewehrten Inhalten des Traumes stellen, da sie immer wieder Stellung beziehen muss, von der passiven Opferrolle in die aktive Täterrolle kommt. Dabei werden die Affekte nicht betrachtet und beschrieben sondern von innen heraus empfunden und integriert.