Vergleichende Videopräsentation einer Patientin mit und einer Patientin ohne Beschädigung der unbewussten Abwehrorganisation

Davanloo unterscheidet zwei große Gruppen von Patienten: Patienten aus der ersten Gruppe wurden nach dem 5. Lebensjahr traumatisiert, Patienten der zweiten Gruppe im Zeitraum von Geburt bis etwa zum 5. oder 6. Lebensjahr. Die Patienten der zweiten Gruppe sind von Beziehungspersonen geprägt, die selbst unter einer hohen Fusion von Schuld- und Wutgefühlen leiden und die aufgrund dessen Probleme mit ihrer eigenen Emotionsregulation und mit den Gefühlen ihrer Kinder haben. Diese Eltern können ihrem Kind nicht bei der Entwicklung einer reifen Emotionsregulation helfen, die Kinder können kein kompetentes unbewusstes Abwehrsystem entwickeln. Es handelt sich  hier um Entwicklungsstörungen der neurobiologischen Wege zwischen Limbischem System und Kortex. Bei Patienten der ersten Gruppe treffen die Traumatisierungen auf ein vollständig ausgebildetes unbewusstes Abwehrsystem. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zeigen sich vor allem in der Ausprägung der unbewussten Angst, in der Fluidität bzw. in der Zähigkeit des Prozesses, in dem Ausmaß und in der Qualität der kindlich mörderischen Wut und in der Art der Abwehrmechanismen.

Ursula Sporer