Ist die Gefahr nicht groß, dass angepasste, gehorsame Patienten sich in der IS-TDP der Vorgehensweise der Therapie anpassen und „gehorsam wütend werden“, also manipuliert werden?

Der Therapeut muss -wie in jeder anderen Therapie auch- den Patienten dort abholen, wo er ist und auf die Gefühle fokussieren, die der Patient gerade fühlt.

Wenn er auf Grund von Omnipotenz-Bedürfnis, aus Rechthaberei oder auch aus Fehleinschätzung auf seiner Meinung beharrt und den Prozess dementsprechend lenken also manipulieren will, wird der Patient mit Rückzug oder Trotz reagieren und es wird zur Missallianz kommen.

Manipulativ wäre ein Therapeut auch, wenn er dem Patienten Schuldgefühle ausreden wollte, um den Patienten zu schonen oder weil er selbst diese nicht nachvollziehen kann, evtl. selbst Schwierigkeiten damit hat. Der Patient würde auf Grund seiner Schuldgefühle sein Leiden fortsetzen. In der IS-TDP wird man versuchen, mit dem Patienten herauszufinden, womit diese Schuldgefühle verbunden sind, um sie dann durchzuarbeiten.

Die Schuldgefühle zu lösen ist der zentraler Fokus in der IS-TDP. Diese werden nicht erlebt werden, wenn sich der Patient manipuliert fühlt.

Von Therapiebeginn an werden in der IS-TDP spezifische Interventionen gegen das Bedürfnis nach Abhängigkeit und Omnipotenz angewandt, um den Patienten auf seine Eigenverantwortung und seinen freien Willen hin zuweisen, was Manipulation verhindert.