Sonntag

Vergleichende Videopräsentation einer Patientin mit und einer Patientin ohne Beschädigung der unbewussten Abwehrorganisation

Davanloo unterscheidet zwei große Gruppen von Patienten: Patienten aus der ersten Gruppe wurden nach dem 5. Lebensjahr traumatisiert, Patienten der zweiten Gruppe im Zeitraum von Geburt bis etwa zum 5. oder 6. Lebensjahr. Die Patienten der zweiten Gruppe sind von Beziehungspersonen geprägt, die selbst unter einer hohen Fusion von Schuld- und Wutgefühlen leiden und die aufgrund dessen Probleme mit ihrer eigenen Emotionsregulation und mit den Gefühlen ihrer Kinder haben. Diese Eltern können ihrem Kind nicht bei der Entwicklung einer reifen Emotionsregulation helfen, die Kinder können kein kompetentes unbewusstes Abwehrsystem entwickeln. Es handelt sich  hier um Entwicklungsstörungen der neurobiologischen Wege zwischen Limbischem System und Kortex. Bei Patienten der ersten Gruppe treffen die Traumatisierungen auf ein vollständig ausgebildetes unbewusstes Abwehrsystem. Die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zeigen sich vor allem in der Ausprägung der unbewussten Angst, in der Fluidität bzw. in der Zähigkeit des Prozesses, in dem Ausmaß und in der Qualität der kindlich mörderischen Wut und in der Art der Abwehrmechanismen.

Ursula Sporer

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Intensive psychodynamische Kurzzeittherapie (IS-TDP) nach Davanloo aus Klientensicht – Einzelfallanalyse eines erfolgreichen Therapieprozesses aus Sicht der Patienten

Hintergrund: Die ISTDP ist in zahlreichen Studien, Meta-Analysen , RCT-Studien in Bezug auf Effektivität  mit guten Ergebnissen und großen Effektstärken bewertet worden. Prozess-Studien zur ISTDP und deren zentrale Faktoren sind weniger gut untersucht.  Ziel unserer Arbeit ist hierzu einen Beitrag zu leisten.

Zunächst wurde bei 13 Patienten mit erfolgreich abgeschlossener IS-TDP Therapie  in einer qualitativen  Studie („ISTDP nach Davanloo aus Klientensicht“) das subjektive Erleben der Patienten mit einem für die ISTDP modifizierten „Client Change Interview“ nach Elliott (2001) untersucht. Daraus konnten lebendige, dichte, fassettenreiche  Beschreibungen über erzielte Veränderungen aus Patientensicht, ihres Erlebens der therapeutischen Beziehung, sowie die Frage nach hilfreichen und hinderlichen Momenten in der Therapie erarbeitet werden.

Aktuelle Studie: In einer Einzelfallstudie wurden Daten der Analyse von Videosequenzen des Therapieprozesses bzw. ergänzend Daten aus vorhandenen Aufzeichnungen der Therapeutin den Daten aus den subjektiven Interviews gegenüber gestellt.

Es handelte sich um eine 33 jährige Patientin mit Panikattacken, Depressionen und schweren Schlafstörungen; die Therapie umfasste 40 Stunden, das Interview fand 7 Jahre nach Abschluss der Therapie statt. Die Patientin berichtete neben dem Rückgang der Hauptsymptomatik weitgehende Veränderungen in ihrem Beziehungserleben, im Verhalten in Konfliktsituationen, einen intensiveren Zugang zu Emotionen, eine größere emotionale Flexibilität, eine veränderte Sicht auf sich selbst und andere.  Diese Veränderungen sind Im Laufe der Jahre stabil geblieben und haben sich verstärkt

Wir werden der Frage nachgehen, wie in diesem Einzelfall diese Veränderungen zustande gekommen sind und mit Hilfe der Mikroanalyse nachzeichnen, wie sich die zentralen Faktoren der ISTDP im Laufe der Therapie entwickeln. Ferner soll sowohl anhand von Videoaufnahmen bzw. von Beobachtungsprotokollen  die  multidimensionalen strukturellen Veränderungen  nach Davanloo herausgearbeitet werden.

Michelle Brehm & Gerda Gottwik

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