Die Gruppe in Nürnberg hatte in diesem Jahr fünf Mitglieder. Während wir zwei neue Teilnehmer in der Gruppe dazugewinnen konnten, zogen sich aber auch zwei in ihren verdienten Ruhestand zurück. Wichtige Themen im letzten Jahr waren die Übertragungskomponente des Widerstandes, sexualisierte Wut, Formulieren einer HOC, Therapie im Prozess und neurobiologische Abfuhrbahnen. Besondere Diskussionen löste das Thema Übertragungskomponente des Widerstandes aus, da sich diese schwer definieren und konzeptualisieren ließ. Als hilfreiches Modell konnte schließlich folgendes entwickelt werden.
Treffen wir im Kontakt mit Patienten auf Widerstände, so setzen sich diese aus zwei Komponenten zusammen. Einerseits einer Abwehr im psychoanalytischen Sinn gegen eigene, innere Impulse und Gefühle. Andererseits einem Widerstand welcher sich direkt gegen den Therapeuten richtet und sich häufig als ein Widerstand gegen emotionale Nähe manifestiert. Diese zweite, gegen den Therapeuten gerichtete Komponente bezeichnen wir als Übertragungskomponente des Widerstandes.
Erstmalig wurde dieses Jahr versucht, ein closed circuit live-Interview in Nürnberg zu verwirklichen. Dies scheiterte schließlich jedoch an der fehlenden Verfügbarkeit von Patienten vor Ort, die sich für ein solches Vorgehen zur Verfügung stellen wollte.