Es braucht Mut, um ein erstes Mal vom Rand ins Schwimmbecken zu springen. Wir müssen die Angst vor dem Unbekannten in den Griff bekommen. Wir müssen die Angst für einen umschriebenen Zeitraum kontrollieren können. Der präfrontale Cortex ermöglicht es dem Menschen, die Angst zu unterdrücken. Es ist nur ein kleines Zeitfenster, in dem die Entscheidung zum Sprung ins Wasser getroffen und die Handlung ausgeführt werden kann. Diskutieren wir zu lange, wird der ideale Zeitpunkt für den Sprung ins Wasser vertrödelt. In der Arbeit mit Davanloos Techniken ermutigen wir den Patienten in die unbekannten Tiefen seines Unbewussten einzutauchen. Mit langen Reden hindern wir den Patienten daran, seine Angst zu kontrollieren und den Sprung zu wagen. Die emotionale Nähe und die Zuversicht des Therapeuten und seine einfachen, klaren Worte helfen dem Patienten beim Sprung ins Unbekannte.
Vortrag von Bettina Röttgen und Angela Schmitt, ISTDP Jahrestagung 2025, Freitag, 27.06.2025