Methodische Besonderheiten bei der therapeutischen Arbeit mit Patienten mit fragiler Charakterstruktur – Der stufenweise Zugang: Theorie und Darstellung am Fallbeispiel

Patienten mit ausgeprägter Fragilität können anfangs die Heftigkeit ihres Unbewussten nicht aushalten. Sie haben nicht die Kapazität, ihre Ängste und Gefühle zu erleben bzw. auszuhalten und sie haben eine mangelnde Impulskontrolle. Es treten primitive Widerstände auf, wie Wutausbrüche, Projektion, projektive Identifizierung. Sie sind schnell überflutet von einem hohen Grad an Angst mit kognitiv-perzeptiven Störungen.  Diese Patienten müssen zunächst in einer stabilisierenden Phase von struktureller Stärkung befähigt werden, ihre Gefühle mit leichteren Formen von Angst zu spüren und auszuhalten. Dann kann die Arbeit mit zuerst teilweisen und dann umfangreicheren Durchbrüchen und Erschließen des Unbewussten fortgesetzt werden.

(Nach: Intensive Short-Term Dynamic Psychotherapy, Selected Papers of Habib Davanloo, MD, 2001)

Vortrag, Samstag, 6.7.24 10:45 Uhr, S. Krumnow