Samstag

Die transgenerative Weitergabe: Die Mutter und die Tochter – wie das Opfer zum Täter wird

Die transgenerative Weitergabe ist ein Phänomen der Wiederholung -des steten Wiederholens und Reproduzieren von Schmerzerfahrungen und Schuldempfinden. Sie entspricht einem fortlaufenden innerpsychischen Strafbedürfnis und weist auf eine schwere Ich- und Überich-Pathologie hin.

Die Patientinnen,   die ich Ihnen heute vorstellen werde, sind Mutter und Tochter, sie  lebten mit dem Lebensgefährten der Mutter zusammen und beide duldeten dessen perverse sexuelle Praktiken. Schlimm genug für die Mutter, die selbst als Kind missbraucht wurde. Aber lebensbedrohlich für die 11 Jahre alte Tochter. All den Hass auf den Täter und die Mutter verschiebt sie auf ihren Körper und stirbt beinahe an ihrer Magersucht.

In der intensiv-dynamischen  Therapie kommt es darauf an, die verdrängten, abgespaltenen oder dissoziierten Affekte in die Übertragungsbeziehung zu bringen, um projektiv externalisierte Selbst- und Objektanteile zu integrieren, eine Versöhnung mit inneren und äußeren Objekten und Selbstanteilen zu erreichen, um schließlich ein freies autonomes Leben zu führen.

Waltraud Malin

Die transgenerative Weitergabe: Die Mutter und die Tochter – wie das Opfer zum Täter wird Read More »

Wie gehen Jugendliche mit der Diagnose „Multidimensionale intergenerationale destruktiv-kompetitive Übertragungsneurose um?“

Die Sprache der Jugendlichen ist eine andere als die der Erwachsenen. Und das ist sehr hilfreich in der Therapie der multidimensionalen intergenerationalen destruktiv-kompetitiven Übertragungsneurose. Die Sprache der Jugendlichen ist der Sprache des Unbewussten viel näher als die Sprache der Erwachsenen. Dies kann man in der Behandlung dieser schlimmen Störung wunderbar nutzen. Außerdem haben Jugendliche meist einen viel größeren Willen, ihr „wahres Ich“ freizukämpfen als Erwachsene, die oft mit zunehmendem Alter resignieren und sagen: „Ich bin halt so!“

Angela Schmitt

Wie gehen Jugendliche mit der Diagnose „Multidimensionale intergenerationale destruktiv-kompetitive Übertragungsneurose um?“ Read More »

Die Eltern haben saure Trauben gegessen und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden

Generationsübergreifende Traumaweitergabe: Was ist das? Wo kommt es her? Wo geht es hin?

Kanäle der inter- und transgenerationalen Traumatradierung oder: „Die Eltern haben saure Trauben gegessen und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden.“

Theorie und Videodemonstrationen.

Martha Weiß

Die Eltern haben saure Trauben gegessen und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden Read More »

„Der Spieler“ – eine Sitzung aus dem Therapieverlauf zur Heilung transgenerativer Traumaweitergabe

Der Patient ist ein 30-jähriger Mechatroniker, der wegen Depression und Angststörung in Behandlung kam. Nachdem er trotz seiner besonderen Fähigkeiten, komplizierte Probleme an Geräten zu lösen, wiederholt nur für niedere Arbeiten eingesetzt worden war, wurde er zusätzlich von seinem Chef zum 2. Mal bei einer Beförderung übergangen. Darauf reagierte er mit Panikattacken und wurde arbeitsunfähig. (Mutterübertragung).

Seine Freizeit verbringt er seit fünf Jahren fast ausschließlich mit Computerspielen und Fernsehfilmen. Suchtmäßig findet dabei Befriedigung im „Lösen kniffeliger Aufgaben“.

Seine bisher einzige Liebesbeziehung scheiterte nach ein paar Monaten. Vor seiner Mutter hatte er immer Angst; er verhält sich „brav“, unterwürfig, innerlich völlig distanziert, oppositionell, voller Vorwürfe, unverzeihlich. Sie habe ihn beschimpft ohne Begründung, seelisch verletzt und zerstört, sei dann schreiend aus dem Raum oder habe ihn in sein Zimmer geschickt.

Seine Eltern stammten aus Rumänien. Von ihrem 5. Lebensjahr an wurde seiner Mutter der Haushalt und die Fürsorge für die neu geborenen Zwillingsbrüder übertragen. Wenn ihre Eltern abends spät von der Arbeit heimkamen, sei sie beschimpft und bestraft worden „für alles, was die Brüder verbockt hatten oder was sonst nicht in Ordnung war“. Wahrscheinlich sei sie auch sexuell missbraucht worden.

Seine Mutter hatte mit dem Patienten eine maligne Übertragungsneurose; sie sieht in ihm die Peiniger ihrer Kindheit. Der Patient erfüllt ihre Erwartungen mit seinem bockigen oppositionellen, leidenden Charakter. Gleichzeitig klebt er an ihr. Seinen Vater erlebt er als gerecht, aber nutzlos gegenüber der Mutter.

Wir werden Ausschnitte aus einer Sitzung der laufenden Therapie sehen. Nach einem erfolgreichen Erstinterview waren die ersten 1 ½ Jahre vom Aufbau von Angsttoleranz und vom Durcharbeiten maligner Abwehr und ständigen Versuchen, die Therapeutin in eine ÜN zu verwickeln, gekennzeichnet. Seit ½ Jahr hat eine Serie von Durchbrüchen mit sadistischer primitiv-mörderischer Wut über die Therapeutin auf die Mutter stattgefunden, gefolgt von Schuldgefühlen. Allmählich tauchten gelegentlich auch positive Gefühle zur Mutter auf.

Gerda Gottwik

„Der Spieler“ – eine Sitzung aus dem Therapieverlauf zur Heilung transgenerativer Traumaweitergabe Read More »