Workshop 5: Verantwortung für die eigenen Gefühle übernehmen: Depressive Patientin mit transgenerationaler Übertragungsneurose

Die 54-jährige Patientin leidet an wiederkehrenden depressiven Episoden, wegen derer sie bereits mehrfach in psychotherapeutischer Behandlung war. Neben den depressiven Symptomen besteht das größte Problem der Patientin darin, dass sie sich im Kontakt mit anderen Menschen klein macht und keine Verantwortung für ihre eigenen Gefühle übernimmt. Dadurch erlebt sie sich häufig als Opfer, während sie den anderen Menschen Vorwürfe macht und diese anklagt.

Im Video wird die 68. Sitzung der Therapie gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits deutliche Verbesserungen der depressiven Symptomatik sowie der destruktiven Muster und interaktionellen Defizite eingetreten. Weiterhin stellt jedoch die Angst vor Nähe – vor allem in der Beziehung zur Mutter – eine große Hürde für die Patientin dar. Durch Fokus auf das Erleben der Gefühle in der Übertragungsbeziehung kann in der Sitzung ein Durchbruch ins Unbewusste erreicht werden. Es gelingt der Patientin, Schuld- und Trauergefühle sowie liebevolle Gefühle zur Mutter zu erleben.

K. Krämer