In der IS-TDP fokussiert die Arbeit in der Übertragung entweder auf die Übertragungsgefühle oder auf den Übertragungswiderstand. Bei Patient*innen mit Somatisierung besteht oft eine verminderte Toleranz gegenüber der unbewussten Angst, die am intensivsten dann mobilisiert wird, wenn in der Übertragung gearbeitet wird. Um Patient*innen mit strukturellen Problemen, die entweder eine verminderte Angsttoleranz haben und damit zu Dissoziation oder vegetativen Reaktionen neigen, oder Patient*innen, bei denen reifere Abwehrmechanismen unter dem Anstieg von Gefühlen versagen und regressive Mechanismen wirksam werden, die Möglichkeit zu geben, strukturelle Veränderungen zu erreichen, ist ein abgestuftes Vorgehen notwendig, das Davanloo „gradated technique“ nannte.
Am Beispiel eines audiovisuell präsentierten Erstinterviews mit einer Patientin, die in ihrer Kindheit einen sexuellen Missbrauch erlebt hatte, wird dieses Vorgehen im Detail aufgezeigt.
Die Fallgeschichte findet sich in folgender Publikation:
Tressel-Savelli, F., Anwendung der IS-TDP bei somatoformen Störungen, depressiver Symptomatik und Beziehungsstörungen nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit in: Gottwik, G. (Hrsg.), Intensive psychodynamische Kurzzeittherapie nach Davanloo, Heidelberg 2009, S. 211 ff.