Autorenname: Friedrich Tressel

Sklaverei oder Freiheit? – Die Fesseln des Charakterwiderstands überwinden

Bei einer Patientin mit depressiver Symptomatik offenbarte sich eine Überichpathologie mit charakterologischen Problemen, die einer intergenerativen Übertragungsneurose geschuldet sind. Die stille Zurückhaltung der Patientin beinhaltet Anpassung und Unterordnung und versteckten Trotz, wodurch wenig spontane Angebote in der therapeutischen Arbeit entstehen konnten. Es wird demonstriert, wie mit Hilfe einer umfassenden Head-on Collision die Übertragungskomponente des Widerstands (TCR: Transference Component of Resistance) aktiviert wird. Die Patientin kommt so in die Lage, ihren Willen zu bekunden, gegen den Sklavenhalter in ihrem Unbewussten (destruktives, selbstbestrafendes Überich; Perpetrator of the Unconscious) aufzustehen, ihre projektive Angst (Angst vor Strafe oder Rache) zu überwinden und ihre Wut in der Übertragung körperlich und intensiv zu erleben (Neurobiological Pathway of Murderous Rage). Mit dem Blick in die Augen des Therapeuten sieht sie dann Vaters Augen, was ihr ermöglicht, ihre Schuldgefühle zu erleben (Pathway of Guilt), und damit eine deutliche Entlastung ihres mit Angst und Schuld aufgeladenen Unbewussten zu erfahren. Mit diesem Erschließen des Unbewussten findet weitere Arbeit in der ursprünglichen Beziehungswelt zwischen Vater, Mutter und Schwester statt.

Vortrag, Sonntag, 7.7.24 9:00 Uhr, F. Tressel

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Workshop 1: Einführung in die Grundlagen der IS-TDP nach Davanloo

Eine Einführung in die die theoretischen und metapsychologischen Grundlagen erleichtert das Verständnis für die Beiträge der Tagung. Anhand von praktischen Videos von Stundenanfängen wird die psychodynamische Diagnostik von Angst oder Widerstand praxisnah vermittelt und grundlegende Interventionen der IS-TDP nach Davanloo und deren Zuordnung zum typischen Ablauf einer IS-TDP-Sitzung (Zentraldynamische Sequenz) verständlich gemacht. Der Workshop empfiehlt sich insbesondere für Newcomer.

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Nach der 14. Jahrestagung ist vor der 15. Jahrestagung: save date 16.-18.06.2023

Die 14. Jahrestagung im Kloster Himmelspforten in Würzburg begeisterte durch die intensiven Therapieprozesse. Die Dozentinnen überzeugten durch authentische Beziehungsangebote an die Patient*innen, die mit ihren Interventionen die Wirksamkeit von Davanloos psychotherapeutischen Techniken überzeugend demonstrierten.

Angela Schmitt führte zudem in Davanloos Forschungsergebnisse der letzten Jahre ein, nämlich Davanloos Technik der optimalen Mobilsierung der Übertragungskomponente des Widerstandes und Davanloos Technik der umfassenden Entfernung des malignen Überich-Widerstandes, deren konsequente Anwendung zu einer Umstrukturierung des Unbewussten hin zu einer intakten unbewussten Abwehrorganisation führt.

  • Technik der optimalen Mobilisierung der Übertragungskomponente des Widerstands
  • Technik der Beseitigung der projektiven Angst
  • Technik der optimalen Mobilisierung der neurobiologischen und somatischen Bahnen der primitiven mörderischen Wut und der sadistischen Organisation
  • Technik der optimalen Mobilisierung der neurobiologischen und somatischen Bahnen der Schuldgefühle
  • Technik der Mobilisierung der Erinnerungen
  • Technik der Mobilisierung der sexualisierten mörderischen Wut

In zahlreichen Videosequenzen aus verschiedenen Therapiesitzungen demonstrierten die Dozentinnen Davanloos Techniken und führten die Teilnehmer durch bewegende Therapieprozesse. Die sadistisch wütenden Gefühle und die damit verbundenen heftigen Schuldgefühle wurden für die Teilnehmer ergreifend und wahrhaftig erlebbar. Die Traumatisierung der frühen Bindungen des Kindes, die Traumatisierung der Liebe, die reaktive Wut, die Schuldgefühle, die gegenseitige Vergebung und Versöhnung mobilisierten die Gefühle aller Anwesenden. Nicht nur das Thema, sondern auch die leibhaftige Erfahrung des Kongresses gründeten auf Davanloos Worten aus dem Jahre 2019: “That force is the governor: Love and attachment”. Liebe und Bindung sind die beschützende Kraft in dem wilden Königreich unseres Unbewussten, die uns Menschen vor Destruktivität und Zerstörung schützen.

Diese ungewöhnlich intensive Tagung in klösterlicher Umgebung bewegte nicht nur alle Teilnehmer*innen, sondern weckte auch das Interesse für die Jahrestagung 2023, die vom Freitag, 16. bis Sonntag, 18. Juni 2023 im Haus Klara (Kloster Oberzell) in Zell am Main in Würzburg stattfinden wird.

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Gerne können Sie sich Ihre Teilnahme unverbindlich vormerken lassen: jahrestagung2023@istdp.de

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Vortrag: Angst und Widerstand bei einem Patienten mit Zwangsstörung, F. Tressel

Aus dem Therapieverlauf eines Patienten mit Zwangsstörung werden unterschiedliche Sequenzen gezeigt. Sichtbar werden die teils ich-syntonen, charakterologisch verfestigten zwanghaften Abwehrmuster. Es wird deutlich, dass diese nicht nur dem Widerstand gegen emotionale Nähe dienen, sondern auch Angst reduzieren sollen. Gezeigt wird auch, wie videodokumentierte Sequenzen der Sitzungen gemeinsam mit dem Patienten analysiert wurden, um die ichsyntonen Muster in ihrer destruktiven Auswirkung für die Therapie und für die Alltagsbeziehungen noch deutlicher bewusst zu machen. Letztlich wird auch demonstriert, wie mit geeigneten Interventionen der Wille des Patienten herausgefordert wird, diese destruktiven Anteile seines Abwehrsystems zu überwinden.

Sonntag, 5.11.21, 15:15-16:30

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Zugang zum Unbewussten mit der graduellen Technik bei einer Patientin mit Depression und Somatisierung

In der IS-TDP fokussiert die Arbeit in der Übertragung entweder auf die Übertragungsgefühle oder auf den Übertragungswiderstand. Bei Patient*innen mit Somatisierung besteht oft eine verminderte Toleranz gegenüber der unbewussten Angst, die am intensivsten dann mobilisiert wird, wenn in der Übertragung gearbeitet wird. Um Patient*innen mit strukturellen Problemen, die entweder eine verminderte Angsttoleranz haben und damit zu Dissoziation oder vegetativen Reaktionen neigen, oder Patient*innen, bei denen reifere Abwehrmechanismen unter dem Anstieg von Gefühlen versagen und regressive Mechanismen wirksam werden, die Möglichkeit zu geben, strukturelle Veränderungen zu erreichen, ist ein abgestuftes Vorgehen notwendig, das Davanloo „gradated technique“ nannte.

Am Beispiel eines audiovisuell präsentierten Erstinterviews mit einer Patientin, die in ihrer Kindheit einen sexuellen Missbrauch erlebt hatte, wird dieses Vorgehen im Detail aufgezeigt.

Die Fallgeschichte findet sich in folgender Publikation:
Tressel-Savelli, F., Anwendung der IS-TDP bei somatoformen Störungen, depressiver Symptomatik und Beziehungsstörungen nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit in: Gottwik, G. (Hrsg.), Intensive psychodynamische Kurzzeittherapie nach Davanloo, Heidelberg 2009, S. 211 ff.

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Update zum Einführungskurs in Nürnberg am 13.10.2018 – Online anmelden

Auf einer eigenen Seite finden Sie alle Informationen zum Einführungskurs „Die Suche nach dem Widerstand“ in Nürnberg am 13.10.2018. Die Inhalte dieser Seite erhalten Sie auch mit dem Flyer, den Sie sich herunterladen können:

Der Kurs eignet sich für alle, die einen ersten Eindruck von Davanloos IS-TDP gewinnen möchten. In jedem Fall nehmen Sie Anregungen für Ihre therapeutische Arbeit mit und haben auch die Möglichkeit, einen eigenen Fall in das Rollenspiel einzubringen.

Wenn Sie sich anmelden möchten, geht das am bequemsten mit der Online-Anmeldung. Folgen Sie diesem Link oder klicken Sie in der oberen Menü-Leiste den entsprechenden Button an.

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Workshop H – Einführung in die IS-TDP für Newcomer

Die Grundzüge der IS-TDP werden in diesem Workshop kurz umrissen, vor allem um Newcomern eine Einführung zu ermöglichen. Ein kurz gehaltener theoretischer Vortrag bereitet auf ein Erstinterview vor, das im Anschluss ausführlich gezeigt wird. Die zentralen Interventionen und deren unmittelbaren Effekte werden damit anschaulich gemacht.

Friedrich Tressel

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Workshop I – „Ich bin meine Mutter und meine Oma und meine Tochter ist Ich“

Der Workshop zeigt eine Sitzung aus der mittleren Phase der Therapie einer Patientin mit depressiver Symptomatik, deren intergenerative Problematik an der Beziehung zur eigenen Tochter erarbeitet. Die kompetitive Beziehung zwischen Mutter und Oma übertrug sich auf die Beziehung zwischen der Patientin und ihrer Mutter. In der gezeigten Sitzung zeigt sich zunächst, wie die Patientin ihr sadistisches Unbewusstes gegen die eigene Tochter wendet und damit ihre eigene Neurose auf die Tochter „überstülpt“, wie die Patientin es selbst sagt.

Friedrich Tressel

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Workshop 4: Rollenspiel, Jahrestagung Berlin, 15.-17.9.17

Als Teilnehmer dieses Workshops können Sie ausprobieren, wie es sich anfühlt, entweder in der Therapeutenrolle die Frage „Wie fühlen Sie mir gegenüber?“ zu stellen oder sie in der Patientenrolle gestellt zu bekommen. In der Patientenrolle schlüpfen Sie in die Widerstände und Ängste Ihres Patienten und nähern sich ihm auf einer tieferen Erfahrungsebene. Sie erleben, wie schnell der Zugang zur pathogen wirksamen Dynamik sein kann und erhalten nebenbei auch wertvolle Hinweise für die weitere Therapie mit Ihrem Patienten. In der Therapeutenrolle machen Sie unter Anleitung erste Erfahrungen mit IS-TDP-spezifischen Interventionen.

Zielgruppe: alle
Teilnehmerzahl: maximal 20

Friedrich Tressel

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Einführung in die IS-TDP, Andernach, 22.-23.5.2014

Im malerischen Andernach, wo Eifel und Rhein aufeinandertreffen, ist das Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse Rhein-Eifel (Annelise Heigl-Evers Institut) ansässig. Seit April 2012 ist das Institut in der „Roten Schule“ beheimatet, die, im neogotischen Stil erbaut und denkmalgeschützt, in unmittelbarer Nähe zu den Rheinanlagen und gleich neben dem berühmten Runden Turm gelegen ist. Am 22.05. und am 23.05.14 haben Angela Schmitt und Frieder Tressel dort ein Einführungsseminar IS-TDP gegeben. Es waren etwa 40 interessierte KollegInnen anwesend und die Idee eines neuen Fortbildungskurses mit Sitz in Andernach bekam Kontur. Für 2015 wünschen wir uns einen zweiten Einführungskurs, um weitere Kolleginnen und Kollegen für die IS-TDP begeistern zu können.

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Mobilisierung der Übertragungskomponente des Widerstands bei einer Patientin mit masochistischer Charakterpathologie und Depression, F. Tressel

Eine 57-jährige Patientin mit einer mittelgradigen Depression leidet an lebenslangen charakterologischen Problemen. Sie passt sich an, versucht es allen Recht zu machen und opfert sich auf. Es wird gezeigt, wie diese charakterologischen Probleme frühzeitig in der Übertragung wirksam werden und damit zur Übertragungskomponente des Widerstands werden. Die Head-on Collision mit dem Widerstand ist eine entscheidende Intervention zur Überwindung des Widerstands.

Im Ergebnis gelingt es bei dieser Patientin mit einer Abhängigen Persönlichkeitsstörung und depressiver Symptomatik die Unbewusste Therapeutische Allianz soweit zu fördern, dass die verdrängten schuldbeladenen Wutgefühle dem Vater gegenüber im Erstinterview erlebbar wurden, was in einen Trauerprozess um den vor einigen Jahren verstorbenen Vater einmündet. Anhand dieses klinischen Falles wird die Technik der Überwindung des Widerstands im Erstinterview mit einem Durchbruch unbewusster mörderischer Wut und Schuldgefühlen und anschließender Umwandlung der pathologischen Trauer in einen akuten Trauerprozess dargestellt.

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Mobilisierung der Übertragungskomponente des Widerstands zur Umstrukturierung regressiver Abwehrmechanismen, F. Tressel

Patienten, die bereits in den ersten drei Lebensjahren traumatisiert wurden, entwickeln in hohem Maße Projektionen und projektive Identifizierungen. Die Folge ist nicht selten die lebenslange Beibehaltung regressiver Abwehrsysteme. In der therapeutischen Situation werden diese Abwehrsysteme oft rasch aktiviert, sobald Übertragungsgefühle mobilisiert werden. Es besteht vor allem bei diesen Patienten die Gefahr der Entwicklung einer abhängigen Übertragungsneurose. Wie dieser Entwicklung durch Einsatz einer spezifischen Head-On Collision wirksam begegnet werden kann, wird am Beispiel einer depressiven Patientin mit Gewalterfahrungen in der Kindheit demonstriert.

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