Abstracts Jahrestagung 2023

Unbewusste kindliche Gefühle

Die Abfuhrwege der kindlich mörderischen Wut, der Schuldgefühle und der Sexualität sind tief im Becken zu einem Konglomerat verschmolzen. Diese Gefühle waren ein Leben lang unbewusst und sie wurden durch einen hohen unbewussten Angstpegel kontrolliert. Um dieses Konglomerat zu entwirren und um die unbewussten Gefühle für den Patienten erlebbar zu machen, braucht es einen hohen Anstieg der Übertragungskomponente des Widerstandes (TCR) in der therapeutischen Beziehung. Anhand eines Videobeispiels sollen die Techniken Davanloos und die sich daraus ergebende Psychodynamik dargestellt werden.

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“Ich lasse mich nicht (mehr) wegschicken!“

Es wird eine Videosequenz einer Patientin mit generationenübergreifender Übertragungsneurose gezeigt.

„Leiden zu müssen, immer in der 2. Reihe zu stehen, vergeblich auf Gerechtigkeit zu warten“: dieses Bündel wurde als Charakterzug unbewusst von der Großmutter an die Mutter und schließlich an die Enkeltochter weitergegeben. Das Zulassen und innere Erleben von primitiver Wut im Unbewussten der Patientin gegenüber der Therapeutin führt zum Transfer (Mutter, bzw. Großmutter) und zu intensiven Schuldgefühlen. Erinnerungen fügen sich zu einer Ahnung über die unbewusste Familiendynamik.

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Dynamik des Zugangs zum Unbewussten im Verlauf einer Therapie

Die therapeutische Arbeit von Patientin und Therapeutin verläuft als dynamischer Prozess, innerhalb einer Stunde und ebenso von Stunde zu Stunde. Dabei kann die Mobilisierung des Unbewussten und damit die Mobilisierung der verdrängten Gefühle unterschiedliche Intensität, Qualität und Tiefe erreiche. Sind es zu Beginn einer Therapie eher oberflächlichere Schichten, werden im Therapieverlauf in späteren Stunden mehr und mehr intensivere Qualitäten der Gefühle und tiefere Schichten des Unbewussten zugänglich.

Mit Videosequenzen aus dem Anfang und dem Ende einer Therapie solle diese Dynamik dargestellt und diskutiert werden.

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Der Blick aus Mutters Augen

In der IS-TDP nach Davanloo werden durch die Arbeit mit dem Übertragungswiderstand gegenüber der Therapeutin gezielt die verdrängten Gefühle mobilisiert, die den pathogenen Kern im Unbewussten bilden und das Leben und die Beziehungen des Patienten stören und zerstören. 

Im vorliegenden Fall kommt der Patient mit einer Augenverletzung in die 11. Sitzung. Von der Mutter fühlte er sich nicht gesehen oder anerkannt. Nach dem Erleben von mörderischer Wut und Schuldgefühlen konnte er zunächst nur eines von Mutters Augen erkennen. Erst durch die anschließende Versöhnung nahm er einen wohlwollenden Blick aus Mutters beiden Augen wahr.

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„Sadism is always looking for a target.“ (Davanloo)

Ein 20jähriger Mann mit der Diagnose Anorexie, Zwangsstörung und Angststörung (nach ICD10), der jedoch nach Davanloos Einteilung der neurotischen Störungen unter multiplen malignen Übertragungsneurosen leidet, die sich nicht nur aus der transgenerational weitergegebenen Pathologie nähren. Zahlreiche stationär psychiatrische und psychosomatische Behandlungen und ambulante Therapien haben zusätzliche maligen Übertragungsneurosen mit Psychotherapeuten entstehen lassen. Es wird demonstriert werden, wie dem Sadismus der „Rote Teppich“ (das Bild stammt von Davanloo) ausgerollt wird und wie der Sadismus zielgenau auf die Therapeutin trifft.

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Workshop 1: Einführung in die Grundlagen der IS-TDP nach Davanloo

Eine Einführung in die die theoretischen und metapsychologischen Grundlagen erleichtert das Verständnis für die Beiträge der Tagung. Anhand von praktischen Videos von Stundenanfängen wird die psychodynamische Diagnostik von Angst oder Widerstand praxisnah vermittelt und grundlegende Interventionen der IS-TDP nach Davanloo und deren Zuordnung zum typischen Ablauf einer IS-TDP-Sitzung (Zentraldynamische Sequenz) verständlich gemacht. Der Workshop empfiehlt sich insbesondere für Newcomer.

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Workshop 2: Die Frau in Ketten

Die 35jährige Patientin leidet an einer Angst- und Panikstörung bei ängstlich abhängiger Persönlichkeitsstruktur mit transgenerationaler Charakterpathologie.

In der 20. Therapiestunde werden zwei Durchbrüche in das Unbewusste der Patientin gezeigt.

Im ersten Durchbruch bleibt noch ein Rest von projektiver Angst, was die pathologische Abwehrstruktur der Abhängigkeit in der Analyse deutlich macht und schließlich einen zweiten Durchbruch in das Unbewusste der Patientin möglich macht mit sadistischer primitiver Wut.

Anhand dieser Videosequenz kann verdeutlicht werden, dass ein wiederholtes Durcharbeiten der pathologischen Abwehr und den darauf folgendem Durchbruch ins Unbewusste es zu einer strukturellen Reifung führt anhand von Drainage von Schuldgefühlen und Versöhnung mit der primären Bezugsperson. 

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Workshop 3: IS-TDP im Seniorenalter

Mit Hilfe von Videoausschnitten soll Metapsychologie und Behandlung einer 83-jährigen Patienten mit Verdachtsdiagnose Demenz dargestellt werden.

Beim Erstkontakt wirkte Frau H. teilnahmslos, verwirrt und lebensmüde. Sie kam in Begleitung ihrer Töchter, die sich auf eine lange zurück liegende Psychotherapie ihrer Mutter bei mir bezogen.

Zur zweiten Sitzung kam Frau H. alleine. Mit sanftem Fokussieren auf ihre Gefühle wurde eine traumatische Situation aus der frühen Kindheit geweckt, die intensiv durchgearbeitet werden konnte. Die Patientin war danach imstande, in ihr Leben zurückzukehren und auch ihre bisherigen sozialen Kontakte wieder aufzugreifen.

Das Beispiel zeigt, dass hinter einem angeblich dementiellen Rückzug in hohem Alter eine Angststörung mit Wurzeln in der Kindheit liegen kann, die behandelbar ist.

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Workshop 4: Die geschlagene Mutter

Das in der Vorlesung am Sonntagmorgen gezeigte Erstinterview mit einer 32jährigen Frau, die unter sozialen Ängsten und Versagensängsten leidet, wird in diesem Workshop vertieft. Es gelingt ein guter Durchbruch ins Unbewusste und die transgenerationale Weitergabe pathologischer Verhaltens- und Beziehungsmuster wird deutlich. Das wiederholte Betrachten der Therapiesitzung ermöglicht ein genaueres Erfassen des Prozesses und ein vertieftes Miterleben.

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Workshop 5: Erster Durchbruch ins Unbewusste bei einer Patientin mit emotional instabilen Strukturanteilen

Erster Durchbruch ins Unbewusste bei einer Patientin mit emotional instabilen Strukturanteilen

Das Video zeigt den Therapiebeginn bei einer Patientin mit emotional instabilen Strukturanteilen, die sich in denBeziehungen der Patientin in selbstverleugnender Anpassung einerseits und wütenden Impulsdurchbrüchen andererseits äußern. Im ersten Teil der Sitzung werden Aspekte der Charakterabwehr herausgearbeitet und konfrontiert. Die Befragung wechselt zwischen den Gefühlen in der Übertragungsbeziehung (Gefühlen in T) und dem Erleben der Patientin in Beziehung zu Dritten (Gefühlen in C), was dieAngsttoleranz erhöhen soll. Es konnte ein Durchbruch ins Unbewusste über T erreicht werden mit Transfer zum Vater, dem inneren Erleben von Schuld- und Trauergefühlen und der verschütteten liebevollen Bindung.

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Workshop 6: Patientin mit chronifizierter Somatisierungs- und Angststörung sowie Co-Abhängigkeit

Dargestellt wird die Therapie einer 54-j. Patientin mit langjährigen psychiatrischen und
psychotherapeutischen Vorbehandlungen, die im Zuge weniger Sitzungen mit IS-TDP
deutliche Besserungen sowohl ihres psychophysischen Befindens erlebte als auch destruktive
Muster und interaktionelle Defizite überwinden konnte.

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