Autorenname: Deutsche Gesellschaft für IS-TDP

Die therapeutische Übertragungssituation weckt doch alle Gefühle, nicht nur Wut und Trauer. Kommt in der IS-TDP der libidinöse Anteil mit all den dazugehörenden ambivalenten Gefühlen nicht viel zu kurz?

Inhalt unserer therapeutischen Arbeit ist das Erleben aller Gefühle. Neben der Angst, der Wut, der Schuld und der Trauer ist das Erleben der positiven liebevollen Gefühle in der IS-TDP von zentraler Bedeutung.

Die überwältigende Erfahrung der inneren Annäherung, Vergebung und Versöhnung, also die Erfahrung, dass eine innere positive Bindung zu den frühen Bezugspersonen möglich ist, und zwar allen Traumatisierungen, Verlusten und Enttäuschungen zum Trotz, diese Erfahrung stößt einen Heilungsprozess an, der den inneren Frieden des Menschen möglich macht und ohne den eine Wiederannäherung an den betreffenden Menschen in der äußeren Realität nicht gelingen kann.

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Wird der Patient in der IS-TDP aufgefordert, seine aggressiven Gefühle, seine Wut rauszulassen?

Der Patient wird vom Therapeuten  weder aufgefordert noch ermutigt, Gefühle „rauszulassen“. Vielmehr wird er aufgefordert, all seine Gefühle zu entdecken, mit seinen Gefühlen in Kontakt zu treten, sie zu untersuchen und sie zu erleben. Häufig, aber nicht immer, sind es wütende Gefühle, die sich beim Patienten als erstes melden.

Es geht also darum, dass der Patient seine Gefühle kennenlernt und dass er sie im Hier und Jetzt der therapeutischen Beziehung erleben und abfließen lassen kann. Wenn sich im engen therapeutischen Kontakt wütende Gefühle kristallisieren, sind diese auf den Therapeuten gerichtet, der sich als Übertragungsfigur anbietet. Der Therapeut hilft dem Patienten, die neurobiologischen Abfuhrwege der Wut maximal zu aktivieren. Bei maximaler Aktivierung der neurobiologischen Bahnen hebt sich die Fusion von mörderischer kindlicher Wut und von Schuldgefühlen auf, die beiden Gefühle fließen getrennt voneinander ab. Zuerst fließt immer die Wut. Wenige Augenblicke danach, nachdem der Patient erkannt hat, mit welcher Bindungsperson seiner Kindheit die mörderischen Wutgefühle in Zusammenhang stehen, fließen auch die schmerzhaften Schuldgefühle ab.

Aus der Gefühlsforschung wissen wir, dass bei jedem Gefühl eine vegetative Körperaktivierung erfolgt, die einen Handlungsimpuls nach sich zieht. In der IS-TDP erlebt der Patient das gesamte Ausmaß seiner mörderischen kindlichen Wut in Beziehung zum Therapeuten, in einem lebendigen inneren Erleben, „so als ob er es dem Therapeuten gerade antut“. Er hat dabei aber die völlige Kontrolle über seine Handlungsimpulse. Er reagiert die Gefühle nicht ab und er „lässt seine Gefühle auch nicht raus“ (wie dies etwa ein wütender Jugendlicher am Boxsack tut) sondern er erlebt seine kindlich mörderischen Wutgefühle bei maximaler Aktivierung der neurobiologischen Abfuhrwege, „so als ob er es täte“.

Zu Beginn der Therapie können unsere Patienten die erlebten Gefühle oft nicht benennen. Statt ihre Gefühle zu benennen beschreiben sie eine innere Haltung oder Deutung („ich fühle mich verletzt“) oder ihre Handlung („ich knalle die Türe zu“). Was sie eigentlich beschreiben ist die Art und Weise wie sie mit der Wut umgehen, nämlich, dass sie die Wut unterdrücken („ich fühle mich verletzt“) oder abführen/ abdampfen/ rauslassen („ich knalle die Türe zu“).

Ein Patient, der seine Wut als innerlich körperlich erlebtes Geschehen („der innere Film“) in vollem Ausmaß spüren und aushalten kann, verfügt über eine reife Affektsteuerung und über eine ausreichende Ich-Stärke.

Patienten mit geringer Ich-Stärke, z.B. Patienten mit frühen Störungen, haben nicht die Voraussetzung zum Erleben und Aushalten ihrer Wut. Die Voraussetzungen müssen erst einmal geschaffen werden, was eine Modifikation der Therapiemethode erfordert, bei der Restrukturierungsarbeit geleistet werden muss.

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Welche Risiken und Nebenwirkungen birgt die IS-TDP? Welche Gefahren drohen, wenn ein Patient mobilisiert ist und ohne das befreiende Erleben seiner Gefühle die Therapiestunde verlässt?

Es kann passieren, dass das Zeitmanagement in der Therapiestunde fehlschlägt und die mörderische Wut und besonders die dazu gehörenden Schuldgefühle nicht vollständig erlebt werden. Nach einem unvollständigen Durcharbeiten der Gefühle, aber auch nach einer erfolgreichen und befreienden Therapiestunde, können weitere Gefühle, Gedanken und Erinnerungen im Patienten hochkommen. Darüber klärt der  Therapeut den Patienten auf und er legt ihm gleichzeitig nahe, sich für auftauchende Gefühle und Gedanken Zeit zu nehmen.

Der Therapeut rät dem Patienten eindringlich, dass er das Ausleben von Gefühlen oder das Abreagieren von innerer Spannung sowohl in der Partnerschaft als auch am Arbeitsplatz unbedingt vermeiden soll. Dieser Auftrag des Therapeuten fördert die Selbstachtsamkeit, die Selbststeuerung und die Impulskontrolle des Patienten.

Der Patient sollte von vorneherein eine ausreichende Pause im Anschluss an die Therapiestunde einplanen und wichtige Termine später oder an einen anderen Tag wahrnehmen.

Nach schwierigen Therapiesitzungen empfiehlt es sich, dass der Therapeut einen zeitnahen Telefonkontakt oder auch eine zeitnahe nächste Therapiestunde anbietet.

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Warum Liebe weh tut – die Bedeutung der positiven Gefühle in der IS-TDP, W. Malin

Es soll durch  Videoausschnitte aus einer fortgeschrittenen IS-TDP-Therapien gezeigt werden, wie sich über positive Gefühle gegenüber der Therapeutin der Arbeitsprozess entfaltet.

Die Betonung liegt dabei auf der Würdigung und Anerkennung besonders der positiven Gefühle: Dankbarkeit gegenüber der Therapeutin in der Gegenwart und tiefe Bindung gegenüber der ursprünglichen Beziehungsperson, z. B. der Mutter. Diese positiven Gefühle zulassen und erleben zu können, ist Teil der Umstrukturierung, fördert die unbewusste therapeutische Allianz und lässt erwarten, dass in der folgenden Sitzung eine neue Schicht des Unbewussten mobilisiert wird.

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Der Zimmermann – Kasuistik einer IS-TDP-Kurzzeittherapie bei einem Patienten mit Depression, Suizidalität, somatoformer Erschöpfung und Insomnie, H. Posininsky

Falldarstellung: IS-TDP mit 25 Sitzungen bei einem Patienten mit Depressionen, Suizidalität, vegetativer Erschöpfung und Schlafstörungen. In der Vorgeschichte finden sich offene Traumata: eine frühe Trennungserfahrung und sexueller Missbrauch durch einen Nachbarsjungen. Es wird insbesondere Davanloo`s Metapsychologie anhand der Übertragung auf den Therapeuten diskutiert. Die Kommentare des Patienten zum Therapieverlauf und zu seiner unbewussten pathogenen Dynamik zu unterschiedlichen Zeitpunkten sind angefügt.

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Metapsychologiekurs 2013 in Würzburg

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir haben jetzt erste Informationen zum diesjährigen Metapsychologiekurs in Würzburg online gestellt. Das Onlineformular zur Anmeldung steht auch bereit.

Dieses Jahr wird der 6. Immersion Course – Metapsychologie und Technik der IS-TDP im Haus Klara (Kloster Oberzell) stattfinden. Wir haben das ganze Tagungshaus für uns alleine.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

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Zwei aktuelle Veröffentlichungen zur IS-TDP nach Davanloo in der Zeitschrift „Die Psychodynamische Psychotherapie“

Im Heft Nummer 3 Ausgabe 2012 der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift „Die Psychodynamische Psychotherapie“ finden sich zwei aktuelle Artikel über die Intensive Psychodynamische Kurzzeittherapie nach Davanloo. Die Zeitschrift erscheint im Schattauer Verlag. Nähere Angaben finden Sie, wenn Sie den Links folgen:

Die Technik der Intensiven Psychodynamischen KZT nach Davanloo
Der Artikel von Gerda Gottwik, Ingrid Orbes und Angela Schmitt geht auf die Grundlagen der IS-TDP und die Technik von Druck, Herausforderung und Head-on Collision ein.

Kasuistik – Würmchen im Morast und Flaschenteufel
Die Kasuistik ergänzt und erhellt die Einführung des ersten Artikels.

 

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Wenn Patienten aufgeben, ergibt sich dann eine negative Reaktion?

Nach Davanloo ist jeder Patient, der aus freiem Willen zu uns kommt, zumindest teilweise bereit ist, an sich zu arbeiten (bewusstes Arbeitsbündnis). Natürlich kommt jeder Patient auch mit Widerstand und dem ihm eigenen lebensverhindernden Abwehrsystem. Die Aufgabe des Therapeuten besteht darin,  ein Bündnis mit der lebensbejahenden hoffnungsvollen Kraft im Patienten, der Unbewussten Therapeutischen Allianz (UTA) aufzubauen.

Eine negative therapeutische Reaktion erfolgt, wenn es nicht gelingt, die UTA so sehr für die gemeinsame Arbeit zu gewinnen, dass sie den Widerstand überwiegt – oder wenn die bewusste therapeutische Allianz nicht gefestigt ist.

Das kann verschiedene Ursachen haben. Eine Ursache könnte z. B. auch im Verhalten des Therapeuten liegen. Die IS-TDP kann nicht die Allmachtfantasien eines Therapeuten erfüllen. Will der Therapeut den Zugang zum Unbewussten erzwingen, statt „in tune“ mit dem Unbewussten des Patienten zu arbeiten, wird eine negative Reaktion im Patienten die Folge sein – er wird berechtigten Ärger auf seinen Therapeuten entwickeln und eventuell die Therapie abbrechen. Ein weiterer Behandlungsfehler könnte daher rühren, dass der Therapeut seinerseits Widerstand einbringt und den Arbeitsprozess damit zum Erliegen bringt. Ein häufiger Abwehrmechanismus seitens des Therapeuten wäre zum Beispiel projektive Angst.

Um eine positive Entwicklung in der Therapie zu erreichen, bedarf es auch der Entschlossenheit des Patienten mit seinem Unbewussten aufzuräumen, bzw. sein Leben zu ändern. Ein Patient, der nicht den Willen hat, diesen Weg zu gehen, weil er seinen Krankheitsgewinn nicht aufgeben kann oder will, wird seine Therapie auch nicht erfolgreich für sich nutzen können.

Selbstverständlich ist, dass auch die IS-TDP – wie jede andere Psychotherapie-Methode auch – nicht jedem Patienten helfen kann. Eine realistische Selbsteinschätzung der  eigenen fachlichen Kompetenz und der Änderungsmöglichkeiten des Patienten von seiten des Therapeuten helfen im Vorfeld, die Gefahr eines Scheiterns für beide, aber vor allem für den Patienten, so gering als möglich zu halten.

Wenn Patienten aufgeben und die Therapie abbrechen, gehen sie mit einem Gefühl der Niederlage und mit einem Gefühl von Ärger auf den Therapeuten. Wenn das geschehen sollte, ist es selbstverständlich, dass der Therapeut keine Schuldzuweisungen an den Patienten vornimmt.

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IS-TDP auf dem Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Für den Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 2013 (6.-9. März 2013) ist wieder ein Workshop zur IS-TDP nach Davanloo vorgesehen.

Zudem ist ein Hauptvortrag zur IS-TDP („Evidence for Short-term Psychodynamic Psychotherapy“, Allan Abbas, Hallifax) angekündigt.

Halten Sie sich hier auf dem Laufenden: Website des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (www.deutscher-psychosomatik-kongress.de)

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IS-TDP-Workshop bei den Lindauer Psychotherapiewochen 2013

Wir freuen uns mitteilen zu können, dass nächstes Jahr in der ersten Lindauer Psychotherapiewoche vom 14.-19.April zwei IS-TDP- Workshops stattfinden werden mit je 1 Doppelstunde über insgesamt 5 Tage.

(Dozenten: Dr. I. Ostertag, Dr. G. Gottwik)

Das ausführliche Programm wird ab Januar 2013 verschickt.
Es ist möglich, sich für die Zusendung des Programms anzumelden unter
www.lptw.de
Es ist ratsam, rechtzeitig zu planen – auch wegen der Unterkunft!

Wir würden uns über rege Teilnahme freuen!

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Metapsychologiekurs in Würzburg, 1.-3.6.2012: Abstracts

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Neue FAQ

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Die Charakterabwehr der Unterwerfung – eine Falldarstellung mit Videodemonstration, W. Malin

Masochismus ist ein Phänomen der Wiederholung, des steten Wiederholens und Reproduzierens von Schmelzerfahrungen und Schuldempfinden. Masochismus entspricht einem fortlaufenden innerpsychischen Strafbedürfnis.

Die ungelöste Beziehung zu ihrer Mutter macht die Patientin, die vorgestellt werden soll, zu einer, wie sie es selbst nennt, Duckmäuserin. Die Patientin unterwirft sich den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen, von denen sie meint, geliebt zu werden.

Die allen masochistischen Arrangements inhärente Dynamik von vorauseilender Schuld und Unterwerfung stellt sich dem psychotherapeutischen Zugriff erschwerend entgegen. Denn es wird innerpsychisch angestrebt, die erlebte Schuld mit Leiden auszugleichen. Die Angst vor dem Rächer im Unbewussten begünstigt die Ausbildung eines masochistischen Charakters und bewirkt und modelliert das erlebte Trauma immer wieder aufs neue.

An Hand des Videomaterials soll demonstriert werden, was Davanloo unter dem Begriff „Rächer im Unbewussten“ und der daraus resultierenden Abwehr der Unterwerfung versteht. Es handelt sich bei der Videodemonstration um ein Live-Interview der Referentin mit Dr. Davanloo. Ganz besonders interessant ist, wie Davanloo als Supervisor dieses Falles technisch mit Angst, Abwehr und Widerstand umgeht. Die unmittelbare Wirkung der technischen Interventionen (Druck, Challange und HOC) auf Angst, Abwehr, Widerstand gegen emotionale Nähe und auf den Hauptwiderstand der Paralyse wird in dem vorgestellten Video deutlich nachvollziehbar.

Dr. Waltaud Malin

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Der angepasste Charakter und pathologische Trauer, H. Posininsky

Vorgestellt wird die Problematik und IS-TDP-Behandlung eines ca. 40 jährigen Patienten mit zwanghaft – dependenten Charaktermerkmalen, ängstlicher Selbstunsicherheit und Symptomstörungen (u.a. burn-out).  Abgrenzungs- und Entscheidungsschwäche sowie Zwänge hatten zu schwerwiegenden psychosozialen Problemen geführt.

Der chronische Partnerkonflikt steht in innerem Zusammenhang mit einem  pathologischen Trauerprozess (Verlust der Mutter vor vielen Jahren) Dieser ist verkapselt und mit komplexen und selbstdestruktiven Abwehren belegt, insbesondere auch zwanghafter Angepasstheit, welche bereits charakterlich verankert ist. Dies und die erreichten Veränderungen werden zur weiteren Diskussion dargestellt.

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Wie geht man in der IS-TDP mit selbstverletzendem Verhalten um?

Selbstverletzungen sollten als selbstdestruktives Symptom gesehen werden. Der Patient wird damit vertraut gemacht, dass dieses Symptom als Ausdruck für tiefer liegende destruktive Gefühle zu sehen ist. Er wird motiviert, sich in der Therapie auf diese Gefühle einzulassen und diese mit dem Therapeuten durchzuarbeiten.

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Es geht in der IS-TDP immer um verdrängte, nicht erlebte Wut. Gibt es auch andere Konfliktbereichte, die mit dieser Methode bearbeitet werden können? Z. B. Scham oder Konflikte, die mit erotischen Gefühlen zu tun haben?

Oberflächlich betrachtet scheint es in der IS-TDP vor allem um wütende Gefühle zu gehen. Im Verlauf des Durcharbeitens der unbewussten pathogenen Organisation tauchen nacheinander die unter der Wut liegenden gemischten Gefühle auf : Schuldgefühle sowie liebevolle, zärtliche und erotische Gefühle .Letztlich sind Vergebung, Annäherung, Mitgefühl und das Entdecken der verschütteten liebevollen Gefühle Hauptziel der Therapie.

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Ist die Gefahr nicht groß, dass angepasste, gehorsame Patienten sich in der IS-TDP der Vorgehensweise der Therapie anpassen und „gehorsam wütend werden“, also manipuliert werden?

Der Therapeut muss -wie in jeder anderen Therapie auch- den Patienten dort abholen, wo er ist und auf die Gefühle fokussieren, die der Patient gerade fühlt.

Wenn er auf Grund von Omnipotenz-Bedürfnis, aus Rechthaberei oder auch aus Fehleinschätzung auf seiner Meinung beharrt und den Prozess dementsprechend lenken also manipulieren will, wird der Patient mit Rückzug oder Trotz reagieren und es wird zur Missallianz kommen.

Manipulativ wäre ein Therapeut auch, wenn er dem Patienten Schuldgefühle ausreden wollte, um den Patienten zu schonen oder weil er selbst diese nicht nachvollziehen kann, evtl. selbst Schwierigkeiten damit hat. Der Patient würde auf Grund seiner Schuldgefühle sein Leiden fortsetzen. In der IS-TDP wird man versuchen, mit dem Patienten herauszufinden, womit diese Schuldgefühle verbunden sind, um sie dann durchzuarbeiten.

Die Schuldgefühle zu lösen ist der zentraler Fokus in der IS-TDP. Diese werden nicht erlebt werden, wenn sich der Patient manipuliert fühlt.

Von Therapiebeginn an werden in der IS-TDP spezifische Interventionen gegen das Bedürfnis nach Abhängigkeit und Omnipotenz angewandt, um den Patienten auf seine Eigenverantwortung und seinen freien Willen hin zuweisen, was Manipulation verhindert.

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